Letzte Woche habe ich in der Bücherei eine sehr nette Frau kennengelernt, samt Tochter im Alter meiner Tochter. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch, sowohl wir Frauen als auch die Kinder 🙂
Das Spannende an dieser Bekanntschaft ist, daß die Familie aus Algerien kommt. Klar, in München gibt es sehr viele verschiedene Nationalitäten, das ist nichts Besonderes, aber man kommt finde ich nicht so oft in Kontakt.
Jedenfalls haben unsere Töchter richtig einen Narren aneinander gefressen, vorgestern wurden wir gleich spontan nach dem wöchentlichen Vorlesen in der Bücherei auf einen Tee eingeladen, wir beiden Frauen ratschten in der Küche und futterten übriggebliebenes Ramadangebäck, während die Kinder einträchtig miteinander spielten. Als ich aufbrechen wollte, konnten sie sich überhaupt nicht trennen, die Mädels umarmten sich ständig und versicherten sich, daß sie sich bestimmt bald wieder treffen.
Heute auf dem Weg zum Spielplatz meinte meine Tochter dann, daß wir doch spontan noch bei K. vorbeischauen könnten, um sie zu fragen, ob sie mit auf den Spielplatz kommt. Gesagt, getan und eine halbe Stunde später saßen wir zusammen auf dem Spielplatz.
Da entspann sich dann ein Gespräch zwischen der Mutter und mir, wir sprachen über Religion und Glauben (sie ist bekennende Muslima), über die jeweils landestypische Küche, Erziehungsmethoden und Bräuche. Ich fand schon die Diskussion über Religionen sehr interessant, bin ich selber doch bekennende Atheistin 😉
Zum Glück sind wir aber beide sehr aufgeschlossen und tolerant, wir waren zumindest in dem Punkt einer Meinung, daß jeder Mensch den Lebensentwurf für sich wählen muß, der ihn glücklich macht. Ganz egal um was es geht. Und daß man dem anderen immer seine Meinung und seinen Standpunkt lassen sollte.
Sowohl sie als auch ich machen uns allerdings Gedanken darüber, was wohl in den Köpfen unserer Kinder vorgehen mag. Ihre Tochter geht zwar ein Mal die Woche mit in die Moschee. Andererseits nimmt sie auch an den christlichen Gottesdiensten und sonstigen Veranstaltungen der Schule teil, da die Mutter sie davon nicht ausschließen möchte und will, daß sie sich auch darüber eine Meinung bilden kann.
Bei uns ist es ähnlich. Unsere Kinder bekommen über andere Kinder oder den Kindergarten manches über das Christentum mit, haben aber auch Kontakt mit andersgläubigen Menschen oder eben mit uns, die keiner Religion angehören. Da kommen oft Fragen auf und auch ich würde dann gerne wissen, was in den kleinen Köpfen vor sich geht.
Nun schweife ich aber vom Überschriftthema ab.
Ich finde es einfach immer wieder faszinierend, wie unterschiedlich die einzelnen Kulturen sind, wie spannend es ist, in eine fremde Welt einzutauchen, andererseits bestehen doch überall Ähnlichkeiten, am meisten verbindet finde ich die Sorge bzw. Freude über die Kinder …
Das heute war bestimmt nicht unser letztes Treffen und ich könnte mir sogar vorstellen, daß sich eine längere Freundschaft daraus entwickeln könnte. Ich freue mich darauf 🙂