umzugsmüde

So langsam werde ich ziemlich umzugsmüde. Seit Wochen sortiere ich nun, packe ein, entmülle und versuche, einen Gesamtüberblick zu bekommen. So langsam lichtet sich das Chaos, ich schätze, 2/3 sind ungefähr bereits verpackt, vor allem die neuralgischen Punkte wie Wohnzimmer und Arbeitszimmer. Der Keller ist so gut wie entmüllt und größtenteils in Kisten verpackt.

Morgen erfolgt dann unser „Zwischenumzug“, wir werden eine leerstehende 4-Zimmer-Wohnung im zukünftigen Wohnort beziehen und dort die nächsten 3-4 Wochen bleiben, bis unser eigenes Haus endlich übergabebereit ist. Vom Schreiner haben wir eine Miniküche zugesagt bekommen, somit wäre auch das Problem der fehlenden Küche in der Wohnung behoben.

Warum wir den ganzen Aufwand betreiben ? Ich möchte unbedingt vermeiden, daß die Kinder zu sehr durch den Umzug und den Hausbau gestresst werden. 3-4 Wochen fast 60 km einfach Pendeln, spätestens um 5:30 Uhr Aufstehen und im totalen Chaos leben, das hält man nicht lange aus. Bzw. es wäre zwar irgendwie auszuhalten, aber wozu, wenn man ein günstiges Alternativangebot hat ?

Die Wohnung befindet sich ca. 200 m von der Schule unserer Tochter entfernt, sie kann also von Anfang an gleich alleine hin- und zurücklaufen, der Kindergarten befindet sich genau daneben, der große Sohn ist also auch innerhalb weniger Minuten „verstaut“ und ich kann danach in Ruhe bei Bedarf nach München fahren und dort die verbliebenen Reste verpacken. Mittags hole ich die Kinder wieder ab, wir essen zusammen und anschließend können sie bequem ihre Freunde besuchen gehen, zu Fuß und ohne Mama 🙂

Für den kleinen Sohn bleibt zwar noch der Stressfaktor fremde Umgebung und ein paar Wochen später erneut eine fremde Umgebung, zwischendurch die Fahrerei, aber da sonst genug Ruhe und Ausgleich vorhanden ist, wird er es denke ich gut wegstecken.

Auch das Problem der Unterbringung von Helfern ist gelöst (Freunde von uns wollten beim Pflastern der Einfahrt helfen und reisen von Österreich an, jetzt haben wir eine kostenfreie Schlafgelegenheit :-)) und die Kinder haben auf den 100 qm genug Platz zum Spielen und Herumsausen. Zwischendurch werde ich auf die Baustelle schauen, die 5 Laufminuten entfernt ist, dort nach dem Rechten schauen und anfangen mit Putzen.

Das Ganze bekommen wir für 150 Euro pro Woche, alles inklusive, und das ist wesentlich billiger als die vorher besichtigten Ferienwohnungen, verbunden mit wesentlich mehr Platz. Unschlagbar ist allerdings die Lage, besser hätten wir es nicht treffen können. Der Tipp kam von unseren zukünftigen Nachbarn, die verdienen auf jeden Fall ein ganz dickes DANKE.

Nun müssen wir morgen nur noch sämtliche nötigen Einrichtungsgegenstände hinbringen und verstauen, der Transporter ist bereits bestellt. Und übermorgen können wir ganz entspannt zur Einschulung unserer Tochter gehen, abends muß ich nicht noch über 100 km zum ersten Elternabend fahren und es kehrt etwas Ruhe ein.

Einziger Wermutstropfen momentan ist die Tatsache, daß der Nabelbruch den ich seit der letzten Schwangerschaft habe sich immer stärker bemerkbar macht durch das viele Geschleppe und Geräume, und ich um eine kleine Operation in der nächsten Zeit nicht herumkommen werde. Erstmal muß jedoch der gesamte Umzug über die Bühne gehen und wir im Haus sein, dann habe ich auch die Ruhe, das in Angriff zu nehmen. Kisten und Möbel schleppen fällt allerdings erstmal flach, zumindest wenn sie ein gewisses Gewicht überschreiten …

4 Antworten to “umzugsmüde”

  1. engelswelt Says:

    Ich finde es gut, wie ihr es vorhabt und macht.

    Hier herrscht auch Umzugsmüdigkeit. Es stehen noch Kisten herum, die ausgepackt werden, auch wollen die Kleiderschränke richtig gefüllt werden. Aber irgendwie fehlt die Motivation dazu. Nun gut, bis zum 20. wird dies aber geschehen sein, da wir Geburtstag feiern werden…

  2. Ingeborg ohne Blog Says:

    Ich kann nur ein ganz dicke Portion Extrapower schicken verbunden mit dem Wunsch, dass alle Projekte klappen, wie sie gedacht sind.Ganz liebe Grüße aus einer Inselstadt !

  3. Kirsten Says:

    Wow, der Artikel ist jetzt fast 10 Jahre alt :-). Ich knüpfe trotzdem mal an. Ich finde es so berührend, wie du an deine Kinder denkst bzw. damals gedacht hast. Das hätte ich mir von meiner Mama auch gewünscht. Nachdem sich meine Eltern getrennt hatten (da war ich ungefähr 8), begann unsere Odyssee. Die Problemlösung meiner Mama bestand in Umzügen. Als junge Frau hatte ich das übernommen. Nun bin ich fast 31 und 14 Mal bisher umgezogen. Eigentlich steht das 15. Mal an. Von meinem Vermieter kam die Eigenbedarfskündigung. Ich will aber nicht. Nicht weil ich an der Wohnung so hänge oder ähnliches. Ich hab einfach keinen Bock. Die ersten Kisten hab ich schon vor Wochen gepackt. Ende Juli soll ich raus, ich guck nicht mal nach ernsthaft Wohnungen. Klingt wahrscheinlich fast etwas kindisch. Ich fühl mich richtig umzugsmüde und hab gut Lust, es draufankommen zu lassen. Da ich große Veränderungen hinter mir habe, schaffe ich es dann mittlerweile, meine Probleme OHNE Umzug zu lösen. Und soll jetzt wieder raus….

  4. tekelek Says:

    Oje, das kann ich gut nachfühlen. Es ist nicht schön, wenn man nie Wurzeln schlagen kann. Am jetzigen Ort wohne ich nun schon 6 Jahre und werde diesen auch nur im Notfall verlassen, wenn es gar nicht anders geht. Immer noch vor allem wegen meiner Kinder, für die hier ihre Heimat ist. Fühl dich unbekannterweise gedrückt, ich hoffe, dass sich doch noch eine gute Lösung finden wird. In der Wohnung bleiben wird allerdings bei Eigenbedarf sehr schwierig sein. Liebe Grüße und alles Gute, Katrin

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