So Tage …

Es gibt so Tage, da habe ich das Gefühl, ich befinde mich in einer Testanordnung und werde beobachtet, wie ich mich so durchschlage …

Es fing damit an, daß ich ab 1 Uhr wieder stündlich geweckt wurde und so gut wie gar keinen Schlaf abbekam, da ich erst gegen 22 Uhr ins Bett gegangen war (wir hatten uns die Freiheit herausgenommen, mal wieder eine DVD anzuschauen).

Gegen 6 Uhr war die Nacht sowieso vorbei, da krähte der Jüngste bereits wieder munter durch die Gegend, übte die 3-fache Rolle rückwärts und machte den Eindruck, als ob er schon 3 doppelte Espressi getrunken hätte. Die Großen folgten auf den Fuß und wollten unbedingt noch den Papa verabschieden, der bis morgen am späten Nachmittag auf einer Fortbildung weilt.

Ich stolperte ziemlich müde durch die Gegend, die meiste Zeit den Kleinsten auf dem Arm, da dieser wie bereits im letzten Eintrag geschrieben enorm schubt und kreischt, sobald er auch nur ansatzweise in Richtung Boden bewegt wird.

Da wir immer pünktlich am Wald sein müssen, trieb ich die Kinder an und beinahe wären wir auch rechtzeitig aus dem Haus gekommen, wenn nicht der Mittlere diese Feststellkordel aus dem Gummistiefelschaft gezogen hätte. Ich mühte mich nach Kräften ab, bekam sie aber nicht richtig eingefädelt, also machten wir uns etwas verspätet auf den Weg. Natürlich standen wir anschließend gleich vor den geschlossenen S-Bahnschranken. Und in diesem Moment meinte der Mittlere, er habe seine Jacke zu Hause liegenlassen. Normalerweise nicht schlimm, nur im Wald und bei angesagtem Regenwetter keine gute Idee.

Also lieferte ich erst die Kinder ab, fuhr dann mit mittlerweile ziemlich knatschigem Baby wieder nach Hause, holte die Jacke, fuhr wieder in den Wald, übergab sie im Eiltempo und machte mich wieder auf den Rückweg.

Hier angekommen jammerte und heulte der kleine Sohn quasi durchgehend. Ich konnte ihn irgendwann zu einem einstündigen Schläfchen überreden, in der Zwischenzeit fing ich an zu packen und aufzuräumen, in der Hoffnung, vielleicht mittags noch ein kleines Nickerchen mit ihm zusammen machen zu können.

Kurz vor der Abholzeit der Großen fuhr ich noch zur ADAC-Niederlassung hier um die Ecke, um Vignette und Videomaut für die Fahrt zu erstehen, dort traf ich dann auf die langsamste Mitarbeiterin der Welt. Beim Verlassen der Niederlassung hatte ich noch genau 5 Minuten Zeit, um wieder zum Wald zu fahren. Und natürlich hatte ich unterwegs ein altes Ehepaar vor mir, das in der 50-Zone 30 fuhr, als dieses endlich abgebogen war, war just in der Straße die zum Wald führt ein mittelgroßer Stau (sonst gibt es dort mittags nie Verkehr !). Innerlich fluchend schob ich mich Zentimeter für Zentimeter näher ans Ziel und kam mit etwas Verspätung dort an.

Vor dem Losfahren hatte ich Pizza für eine feste Uhrzeit bestellt, da ich vor lauter Packen, Waschen und Räumen keine Energie mehr fürs Kochen übrig gehabt hatte, diese wollte dann schnell abgeholt werden. Die Kinder schäumten erst über vor Begeisterung, als der Sohn aber merkte, daß ich nur Pizza und nicht seine geliebten Wan Tan bestellt hatte, fing er an zu heulen und zu wüten. Er aß dann die Pizza trotzdem, aber mit Tränen in den Augen und einem Blick à la „Wie konntest Du nur vergessen, daß ich am liebsten gebackene Wan Tan esse !?“.

Anschließend wollte ich den Jüngsten zu einem Mittagsschlaf hinlegen, nach einer halben Stunde war aber klar, daß er partout nicht schlafen wollte. Also Kinder ins Auto gepackt und zum Einkaufszentrum gefahren, um noch Geschenke für ein Kindergartenkind zu besorgen, zu dessen Geburtstag die Großen heute eingeladen waren. Ich wusste zwar schon vorher von dem Geburtstag, momentan vergehen aber die Tage so dermaßen schnell und es gibt soviel anderes zu organisieren, daß mir dieser Termin beinahe entfallen wäre.

Nachdem ich die Kinder beim Geburtstag abgeliefert hatte, fuhr ich mit dem immer noch wachen Baby nach Hause, packte es dort in den Kinderwagen, schnappte mir das noch abzugebende Retourenpäckchen und die zu verschickende Mietkündigung, und lief los zur Post. Der kleine Sohn blieb wach. Danach ging ich noch zum nächsten P.enny, da es dort gerade sehr günstige Unterwasserkameras gibt, die sich die Kinder für den Urlaub gewünscht hatten, der Sohn blieb immer noch wach.

Auf dem Weg nach Hause legte ich ihn dann auf den Bauch, um ihn endlich zur Ruhe zu bringen, er reckte sich aber hoch so weit er konnte und blieb bis zu Hause in dieser Position …

Hier angekommen dann ein halbstündiges Schreikonzert im Tragetuch, danach nochmals 20 Minuten Geschrei in meinen Armen auf dem Bett, in seinem Bett anschließend immer noch eifriges Hin- und Hergewälze, Vierfüßlerstandversuche und Gezappel, bis er dann endlich einschlief …

Kurz danach Eintreffen der großen Kinder, die ziemlich überdreht vom Geburtstag waren, schnell beide ins Zimmer gescheucht, Zähne geputzt, Geschichten vorgelesen, um 20 Uhr war dann endlich Ruhe. Naja, fast. Denn kurz darauf rief meine Schwiegermutter an, um noch Details wegen unseres Urlaubs zu klären, gerade als ich aufgelegt hatte dann ein Anruf von unseren zukünftigen Nachbarn, die noch dieses Jahr neben unserem Haus mit Bauen anfangen möchten, dieses Gespräch zog sich dann bis vor 10 Minuten hin und nun werde ich hinaufwanken und mich schnell ins Bett legen.

Solche Tage kommen mir immer vor wie eine Art Prüfung. Wie geduldig und belastbar ich schon bin. Oder so ähnlich.

Morgen dann hoffentlich wieder ein wenig ruhiger, ein paar Dinge müssen noch gepackt und dann alles ins Auto geräumt werden, danach kann ich aber aufatmen und mich ganz entspannt auf den Urlaub freuen 🙂

Eine Antwort to “So Tage …”

  1. engelswelt Says:

    Ich wünsche euch jetzt schon, einen schönen Urlaub 🙂

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